Versöhnung in Syrien: sich als Volk neu kennenlernen
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00:00:23: Das Lied, was wir eben gehört haben, singt eine Gruppe Journalistinnen aus Syrien.
00:00:29: Sie kommen aus ganz unterschiedlichen Regionen des Landes.
00:00:33: Der Hauptstadt Damaskus, aus den nordwestlichen Provinzen Edlib und Aleppo, aus dem kurdischen Nord Syrien und aus dem südlichen Grenzgebiet zur Jordanien.
00:00:44: Das klingt erst mal nicht ungewöhnlich, dass Frauen aus verschiedenen Landesteilen zusammen singen.
00:00:51: Doch in Syrien ist es das.
00:00:54: Mehr als fünfzig Jahre lang hatten die Diktatoren der Familie Assad Syrien fest im Griff.
00:01:00: Bis zum Dezember zw.
00:01:04: Da übernimmt die Milis Hayat-Tachdia-Assham von der Stadt Idlib aus das Land und stürzt Diktator Bashar al-Assad.
00:01:13: Damit verändert sich das Leben der Menschen in Syrien massiv, auch im Bereich Pressefreiheit.
00:01:20: Die Tatz-Panter-Stiftung qualifiziert und coacht seit April-Zw.A.
00:01:26: eine Gruppe syrischer Journalistinnen, ausschließlich Frauen.
00:01:31: Im Rahmen des Workshops Her Turn, Supporting Syrian Female Journalists, ist dieser Podcast entstanden, eine Folge der Podcastreihe Freie Rede der Tatspanderstiftung.
00:01:44: Ein Thema kam im Laufe des Workshops immer wieder auf.
00:01:48: Wie wenig die Frauen eigentlich über die Ewalds anderen wissen, weil sie aus unterschiedlichen Regionen kommen, verschiedenen Ethnien und Religionen angehören.
00:02:00: Unter Exdiktator Assad war das Land gespalten.
00:02:04: Die Menschen trauten einander kaum.
00:02:06: Das war Teil seiner Strategie des Machterhalts.
00:02:10: Doch das soll nun nach seinem Sturz anders werden.
00:02:14: Schnell waren sich die Teilnehmerinnen einig.
00:02:17: Das ist das Thema unseres Podcasts.
00:02:21: Das syrische Volkslied, das sie während des Workshops gemeinsam gesungen haben, kannten alle.
00:02:28: Doch das ist nicht selbstverständlich, erzählt Workshop-Teilnehmerin Hanin Said Nur.
00:02:37: Ich kann
00:02:37: mal aus dem Gouverneur Idlib.
00:02:38: Bislang wusste ich nicht viel über die Gebiete Syriens Östich des Euphrats oder über die Küstenregion.
00:02:44: Wir kennen nur Schablon voneinander.
00:02:45: Wir wissen ein wenig über die Dialekte, Stittennamen, typisches Essen.
00:02:50: Aber wir kennen nicht das Leid, die Träume und Sorgen der Menschen.
00:02:54: Syrien ist ein diverses Land.
00:02:57: Die große Mehrheit der Bevölkerung sind zonitische Muslime.
00:03:01: Sie leben in der Hauptstadt Damaskus und ihren Vororten, in den nördlichen Städten Aleppo, Hama und Idlib, sowie in der wüsten Stadt Raka im Osten und der Region Daraa im Süden.
00:03:14: Dann gibt es die Alaviten, zu deren Volksgruppe Ex-Diktator Bashar al-Assad zählt.
00:03:21: Die Alaviten leben meist entlang der Mittelmeerküste.
00:03:24: Und vor allem im Nordosten des Landes lebt eine große kurdische Gemeinschaft, die größte ethnische Minderheit des Landes.
00:03:33: Und in manchen Vororten von Damaskus, aber vor allem im südlichen Sueda, lebt die Religionsgruppe der Drusen.
00:03:42: Dazu kommen noch christliche Gruppen, einige Jesiden, Shiiten und ein paar ganz wenige Juden.
00:03:49: Sie alle sind Syrer und leben doch oft neben statt miteinander.
00:03:54: Und das kommt nicht von ungefähr, sagt die kurdische Journalistin Honak Shehchi.
00:04:06: Das
00:04:06: Bildungssystem und die frühere Politik haben dazu beigetragen, dass es zwischen den verschiedenen Gruppen diese Distanz gibt.
00:04:14: Alle leben in ihrer eigenen Welt und die einzigen Infos, die wir übereinander erfahren, stammen aus den Medien.
00:04:21: Es war einerseits Teil der Politik des Assad-Regimes, ein vereinigtes arabisches Syrien zu beschwören und im Sinne dieser Politik etwa die kurdische Sprache und Bräuche zu unterdrücken.
00:04:35: Andererseits herrschte Assad auch nach dem Prinzip Teile und Herrsche.
00:04:41: Dazu gehörte einerseits, dass zwischen den Bevölkerungsgruppen Misstrauen geschürt wurde und andererseits, dass überall im Land Checkpoints der Armee verteilt waren.
00:04:53: Das machte es schwieriger, zwischen den verschiedenen Gebieten hin und her zu reisen.
00:04:59: Monera Baloush stammt aus Nordsyrien.
00:05:02: Sie sagt dazu.
00:05:08: Der Ansatz des führenden Assad-Regimes der Zerspitterung und Trennung ist noch einmal spürbar.
00:05:13: Im Rahmen dieses Workshops habe ich viele Frauen getroffen, aus den kurdischen Gebieten, aus Sueda, aus Damascus und aus Idlib.
00:05:20: Ich habe mich mit allen trotzdem gleich vertraut gefühlt.
00:05:23: Wir hatten viele Gemeinsamkeiten, haben aber auch viel diskutiert.
00:05:26: Wir spülen immer diese Barrieren.
00:05:28: Da soll sie treffen, können sie durchbrechen.
00:05:31: Die Barrieren sind bis heute zu spüren.
00:05:35: Hanin seht nur weiß, welche Vorurteile er entgegenschlagen, sobald die Menschen erfahren.
00:05:42: aus welcher Gegend sie kommt.
00:05:49: Die bloße Tatsache, dass ich aus Italip stammere, ist, dass manche Menschen glauben, mich sehr radikal unterdrückt oder gar nicht offen veranderer.
00:05:56: Das wirkt sich natürlich auf mich aus.
00:05:57: Ich spüre das, wenn ich mit solchen Medienorganisationen zu tun habe.
00:06:01: Sie empfanden manchmal ein Gefühl der Überlegenheit oder des Misstrauens.
00:06:05: Ich musste darauf beweisen, dass ich die gleichen Dinge tun kann wie sie.
00:06:08: Meine Zugehörigkeit nach Itlip hat eine imaginäre Mauer zwischen uns errichtet.
00:06:12: Wenn wir andere danach beurteilen, woher sie kommen und nicht danach, wer sie sind, verlieren wir die Möglichkeit, uns als Menschen zu begegnen.
00:06:19: Auch Ronak kennt das.
00:06:26: Wenn man einer bestimmten ethnischen oder religiösen Gruppe angehört oder aus einem bestimmten Gebiet stammt, können eine andere Gruppe als Bedrohungen ansehen.
00:06:36: Ich bin Kurdin, für mich war das immer eine Quelle des Stolzes.
00:06:40: Ich hatte jedoch oft das Gefühl, dass andere mich mit Misstrauen betrachten.
00:06:44: Das löste wiederum Angst in mir aus.
00:06:46: Manchmal habe ich meine Identität verborgen, vor allem wenn ich das Gefühl hatte, dass andere meine Existenz, meine Sprache, meine Kultur nicht anerkennen.
00:06:56: Unter der Assad-Diktatur sollte Syrien vor allem ein arabisches Land sein.
00:07:01: Das habe ihr ganzes Leben geprägt, erzählt Ronak.
00:07:10: Als ich jung war und zur Schule ging, konnte ich nicht meine eigene Sprache dort sprechen, sondern ich war gezwungen auf Arabisch zu lernen.
00:07:18: Denn wir Kurde-Sprachen wurden mir manchmal geschlagen und gedemütigt.
00:07:23: Als ich dann die Oberschule besuchte, wurde ich deswegen einmal sogar von der Schule verwiesen.
00:07:28: Auch Hanin aus Idlib hat Diskriminierungserfahrungen gesammelt.
00:07:33: Vor allem unter dem Assad-Regime galt das Gebiet Idlib als Hochburg konservativer Sunniten.
00:07:40: Dabei habe sie aber nicht unbedingt aufgrund ihrer Religion Ausgrenzung erfahren.
00:07:50: Wir sind nicht nur eine sunnitische Mehrheit.
00:07:52: Es gibt auch Christen, Musen, Alaviten und Shiitnen, Idlib.
00:07:56: Die Ausgrenzung basierte auf der Region, nicht auf Sekte oder Zugehörigkeit.
00:08:00: Man merkt es, wenn ich zum Beispiel den Dialekt aus Idlib spreche.
00:08:03: Ich habe mich bei euch versucht, ihn zu verstecken.
00:08:06: Dass alle aus ihrer Region über einen Kamm geschert werden, kennt auch Fadda el Akkad.
00:08:12: Sie stammt aus der drusisch geprägten Stadt Soeda, in der es jüngst massive Zusammenstöße zwischen lokalen drusischen Milizen, bewaffneten sonitischen Bedouinen und Regierungstruppen gab.
00:08:26: Über tausend Menschen wurden getötet, darunter viele Zivilistinnen und Zivilisten.
00:08:37: Es gibt das falsche Klischee, dass wir alle drusen werden, aber es gibt auch Christen und Muslime in Sueda.
00:08:44: Doch ich stimme an ihn zu.
00:08:45: Als ich in Damaskus auf die Universität ging, wurde ich ein wenig gemobbt, einfach weil ich den Dialekt aus Sueda sprach.
00:08:55: Wir
00:08:59: befinden uns in einer sensiblen Phase, in einer Übergangszeit.
00:09:03: Wir müssen vergessen, was passiert ist, damit wir uns gegenseitig akzeptieren und zusammenleben können.
00:09:09: Was kann gegen die Spaltung der Gesellschaft getan werden?
00:09:13: Ein wichtiger Faktor, da sind sich alle Frauen einig, ist, sich einfach kennen zu lernen.
00:09:20: Hanin erzählt von einem Erlebnis aus ihrer Zeit an der Universität.
00:09:26: Es
00:09:28: gab in Syrien keine indikative staatliche Presse, die uns diese gesellschaftliche
00:09:32: Vielfalt gelehrt
00:09:33: hat.
00:09:34: Und nach der Revolution, die Polizistik hat diese Spaltung sogar vertieft.
00:09:38: Sie sind nur mit Menschen aufgewachsen, die so waren wie wir.
00:09:41: Als ich neunzehn Jahre alt war und an die Universität ging, lernte ich ganz neue Menschen kennen.
00:09:46: Ich hatte auf einmal etwa kurdische Freunde.
00:09:48: Ich habe davon gerne meinen Nachbarn und meine Familie erzählt.
00:09:52: Und noch etwas stellt Hanin dabei fest.
00:09:55: dass manche ihrer Freunde nichts über die Massaka an den Sunniten während der Assad-Diktatur in Syrien wissen.
00:10:02: Und sicher ist es umgekehrt genauso.
00:10:06: Sie glaubt,
00:10:12: es
00:10:12: gab einen Plan, um sicherzustellen, dass die Menschen nichts vom Schicksal der anderen wussten.
00:10:18: Das gestürzte Assad-Regime sieht auch Honak als allen der Schuldigen, für die Vorurteile gegenüber den Kurden in Syrien.
00:10:30: Es gibt Menschen, die Kurden als Bedrohung ansehen, nur weil wir eine zweite Sprache sprechen oder Forderungen stellen.
00:10:36: Das liegt daran, dass das frühere Regime ihnen diese Vorstellung eingeimpft hat, dass die Kurden einen eigenen Staat wollen, sie wollen sich von uns trennen, sie wollen uns angreifen.
00:10:47: Das hat sicher die negativen Vorurteile verstärkt.
00:11:09: Manchmal sieht man diese hasserfüllten und rassistischen Inhalte.
00:11:14: Das führt dazu, dass man sich von seiner eigenen Heimat total empfremdet fühlt.
00:11:20: Doch es gebe auch Positives, betont sie.
00:11:26: Wir
00:11:27: Kurden feiern nur Rus, das wurde auch auf Social Media gezeigt und die Menschen wurden neugierig.
00:11:33: Warum feiern wir diesen Tag?
00:11:35: Warum tanzen wir?
00:11:36: Warum tragen wir diese bunte Kleidung?
00:11:39: Auch Hanin blickt mit gemischten Gefühlen auf die sozialen Netzwerke.
00:11:47: Viele
00:11:47: Syrer durchbrachen so nach dem Fall des Assad-Regimes Barrieren.
00:11:51: Wir haben uns kennengelernt, miteinander gearbeitet.
00:11:53: Doch nach einer Weile haben sich diese Plattformen in Schlachtfelder verwandelt.
00:11:57: Warum?
00:11:58: Weil die Algorithmen das verstärken.
00:12:00: Social Media zeigt uns Inhalte, auf die wir aufbringen.
00:12:03: Hier kommen auch wieder regionale Faktoren ins Spiel, sagt sie.
00:12:08: Weil in Syrien bis heute bestimmte Bevölkerungsgruppen in bestimmten Gebieten leben.
00:12:15: Das erklärt Hanin so.
00:12:22: Auf
00:12:22: meiner Facebook-Seite kommentieren all meine Freunde in eine bestimmte Richtung.
00:12:26: Dabei will ich das eigentlich gar nicht.
00:12:28: Aber weil ich in einem bestimmten Gebiet lebe, kommen fast alle meine Freunde aus derselben Region und vertreten dieselben Ansichten.
00:12:34: Nawada stammt aus Nordsyrien und lebt heute in der libanesischen Hauptstadt Beirut.
00:12:41: Sie betrachtet die sozialen Medien auch als eine Art Konkurrenz für Medien, was mit Schwierigkeiten einhergeht.
00:12:53: Ich sehe, dass soziale Plattformen besonders in letzter Zeit eher an Mitte zur Verbreitung von Hassrede geworden sind als an Mitte zur Annäherung.
00:13:01: Viele Menschen nutzen soziale Plattformen als Informationsquelle, dabei werden dort auch Falschnachrichten verbreitet.
00:13:07: Welche Rolle können Journalistinnen und Journalisten einnehmen, um die hasserfüllte Nachrichtenflut dieser digitalen Echo-Kammern zu durchbrechen, um Dialog zwischen verschiedenen Gruppen zu fördern, um Vorurteile zu überwinden?
00:13:24: Farah aus Soweda sagt dazu,
00:13:29: Die
00:13:30: Medien sind die vierte Macht.
00:13:32: Zusätzlich zu ihrer Rolle als Wächter über die Leistung der Regierung spielen sie eine große Rolle dabei, Menschen zusammenzubringen und den zivilen Frieden zu fördern.
00:13:40: Natürlich nur, wenn sie richtig eingesetzt werden.
00:13:48: Ich habe
00:13:48: das Gefühl, dass viele Journalisten einen persönlichen Schmerz in sich tragen.
00:13:52: Das macht viel Israeler.
00:13:53: Unsere Aufgabe besteht nicht nur darin, Fragen zu stellen, sondern auch diese grundsätzlich neu zu formulieren.
00:13:59: Oder Fragen, die uns als Syrerinnen und Syrer eher spalten durch Fragen zu ersetzen, die uns einander näher erbringen.
00:14:05: Die Aufgabe von Journalistinnen und Journalisten in Syrien ist auch die Fütterung des innersyrischen Dialogs und des zivilen Friedens.
00:14:12: Im Austausch mit anderen Journalistinnen und Journalisten sieht auch Falach eine große Chance.
00:14:23: Unsere
00:14:23: Rolle als Journalisten ist sehr wichtig.
00:14:25: Wir sind Teil des größeren Medienökosystems.
00:14:29: Wir tauschen Meinungen aus und Erfahrungen, Ideen, Informationen.
00:14:34: Ein Beispiel.
00:14:35: Wenn ich etwa Informationen aus dem Nordosten von Syrien bekomme, dann ist es gut, mit einem lokalen Kollegen darüber zu sprechen.
00:14:43: Wir können uns austauschen, die Informationen besser gegenprüfen.
00:14:47: Es ist sehr wichtig, dass wir uns ein echtes Kommunikationsnetzwerk aufbauen, ein ganz Syrien.
00:14:52: Nawada sieht dabei auch eine große Chance für Frauen im Journalismus.
00:15:02: Frauen
00:15:03: haben eine große Chance, TV in Frieden zu schaffen und den innersyrischen Dialog zu fördern.
00:15:08: Denn wir wissen, wie man Geschichten aus einem menschlichen Blickwinkel betrachtet.
00:15:11: Wir sind oft näher dran an der Gesellschaft.
00:15:13: Wir kommunizieren oft besser als Männer.
00:15:16: Gemeinsam können wir daran arbeiten, Stereotypen abzubauen.
00:15:19: Dabei spielen wir eine wichtige Rolle.
00:15:21: Viele Teilnehmerinnen des Workshops haben erzählt, dass sie die Heimat der jeweils anderen nur aus Schilderungen kennen.
00:15:30: Haben sie nach dem Workshop und in vielen gemeinsamen Gesprächen nun Lust, sich gegenseitig innerhalb Syriens zu besuchen?
00:15:38: Monida aus Aleppo hat schon Pläne gemacht.
00:15:45: Ich
00:15:45: möchte an die Küste fahren nach Jogga und nach Kermischli in den kurdischen Gebieten.
00:15:50: Wir müssen uns die verschiedenen Orte live ansehen, nicht nur in den Nachrichten von ihnen hören.
00:15:55: Es gibt fast keine Checkpoints mehr im Land.
00:15:57: Es gibt keinen Grund mehr, warum wir andere Orte in Syrien nicht besuchen sollten.
00:16:02: Für Farah aus Suweda ist die Lage komplizierter.
00:16:06: Als wir diesen Podcast aufzeichnen, liegen die heftigen Zusammenstüsse in Suweda noch in der Zukunft.
00:16:13: Trotzdem ist die Sicherheitslage bereits damals angespannt.
00:16:22: Ich möchte einfach abwarten, bis sich die Sicherheitslage beruhigt hat.
00:16:26: Hanin möchte vor allem in einer Stadt.
00:16:29: Erzählt sie.
00:16:30: Ich
00:16:34: habe Freundinnen und Freunde aus Sueda und immer geträumt, dorthin zu reisen.
00:16:38: Ich liebe den Dialekt sehr.
00:16:39: Ich bin außerdem neugierig auf Ostsyrien.
00:16:42: Dort war ich noch nie.
00:16:43: und auf die Gebiete an der Küste.
00:16:45: Vor dem Krieg war ich öfters dort, aber immer nur für einen Tag und als Touristin.
00:16:49: Seit Beginn der Revolution konnte ich nicht mehr dorthin zurückkehren.
00:16:52: Das erste Mal, dass ich nach vierzehn Jahren das Meer gesehen habe, war jetzt im Rahmen des Workshops in Beirut.
00:16:58: Auch Honak hat Reisepläne und konnte sogar schon ein paar davon umsetzen.
00:17:06: Ich war ein Idlib und auch an der Küste, doch es waren eher kurze Besuche.
00:17:11: Nun möchte ich aber noch mehr erfahren über die Drohsen, über die Allerwieten, die verschiedenen Gruppen im Land.
00:17:17: Syrien ist reich an Vielfalt und jeder Winkel des Landes hat eine Geschichte, die es verdient mit Liebe gehört zu werden.
00:17:25: Die Journalisten entblicken mit einem vorsichtigen Optimismus in die Zukunft.
00:17:31: Wird das neue Syrien die Erwartungen, ein Staat für alle zu sein, erfüllen?
00:17:36: In den kommenden Tagen stehen die ersten Wahlen seit der Machtübernahme durch Hayat Tahrir Asham im vergangenen Dezember an.
00:17:44: Sie gelten als Indikator dafür, in welche Richtung sich das neue Syrien bewegt.
00:17:51: Erste Kritik gibt es bereits, denn nicht alle Menschen in Syrien dürfen mitwählen.
00:17:56: Zwei Regionen sind von der Abstimmung ausgeschlossen worden.
00:18:00: Die Menschen in den vor allem kurdisch besiedelten Gebieten im Nordosten des Landes dürfen nicht abstimmen.
00:18:07: Auch im mehrheitlich drusischen Soweda wird es keine Wahlen geben.
00:18:12: Menschen wie Ronak Sheche und Farah el-Aqqat sind im Gegensatz zu Hanim Sayed Nur und Munir Abalush ausgeschlossen von der Demokratie, basierend alleine auf der Region, aus der sie stammen.
00:18:27: Trotz aller Herausforderungen Da sind sich die Teilnehmerinnen des Projekts sicher, können sie als Journalistinnen etwas bewegen, im neuen Syrien.
00:18:37: Dieser Podcast entstand im Rahmen des Workshops Her Turn Supporting Syrian Female Journalists, der Tatspanter Stiftung.
00:18:46: Er ist eine Folge der Podcast-Reihe Freie Rede.
00:18:49: Hören Sie rein auf tats.de und überall, wo es Podcasts gibt.
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