Unser Fenster nach Belarus: der vergessene Staat im Ukraine-Konflikt

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00:00:09: Heute ist der dreißigste November der letzte Tag des Monats und das bedeutet, dass wir im Podcast Freiräde der Tatspannter Stiftung sprechen.

00:00:18: Wir blicken dorthin, wo der Zugang zur Information immer schwieriger wird, nach Russland und Belarus.

00:00:24: Mein Name ist Tigram Petrosian, ich bin Journalist und leite die Osteuropa Projekte der Tatspannter Stiftung.

00:00:31: Heute öffnen wir unsere Fenster nach Belarus.

00:00:35: Mein Gast ist Xenia Luzkina, Belarusischer Journalistin und Historikerin.

00:00:40: Nach den Protesten im Jahr ist sie vier Jahre im Gefängnis, heute lebt sie in Berlin.

00:00:46: Sie nahm an einem Osteuropa-Workshop der Tatspantas-Stiftung Teil und ist weiterhin in den Stiftungprojekten involviert.

00:00:54: Wir werden heute über den amerikanischen Plan für die Ukraine sprechen sowie über die europäischen Alternativen.

00:01:01: und darüber, warum Belarus ebenfalls in diese Überlegungen einbezogen werden sollte.

00:01:08: Ein weiteres Thema ist, wie Alexander Lukaschenko Menschen als Geisel nimmt und sie im Austausch gegen Deal mit den Amerikanern freilässt.

00:01:17: Wer sprechen darüber, was an den europäischen und belarussischen Grenzen geschieht, warum litauischen Lastwagen tagelang an den Grenzen stehen, warum die Grenze für Menschen praktisch und zugänglich ist, während die Wirtschaft nicht auf die Transition Belarus verzichten kann.

00:01:34: Hallo, Xenia, und herzlich willkommen.

00:01:35: – Hallo, Xenia.

00:01:37: –

00:01:37: Hallo, Xenia.

00:01:38: Guten Tag.

00:01:39: –

00:01:40: Das war eine Frage, die Xenia jetzt hat.

00:01:50: Es gibt einen europäischen Plan für das Ende des Krieges in der Ukraine.

00:01:56: Nur damit wir uns daran erinnern, bereits am zwanzigste November haben die USA einen achtundzwanzig Punkte Friedensplan für die Ukraine verlegt.

00:02:05: Lass uns einige Punkte analysieren.

00:02:07: Laut dem amerikanischen Dokument muss die Ukraine jedoch ihre Truppen vollständig aus dem Donbass abziehen.

00:02:14: Das ist ein sehr wichtiger Aspekt.

00:02:16: Im Europäischen Plan steht hingegen, dass die Souveränität der Ukraine bestätigt wird.

00:02:22: Die Frage ist jedoch, mit welchem Territorium.

00:02:26: Der europäische Plan ist natürlich, dass ich mich mehr liebte und dass ich mehr liebte, weil er mehr diplomatisch ist und die Interesse der Ukraine betrifft.

00:02:40: Also, erstens gefällt mir persönlich der europäische Plan natürlich besser.

00:02:44: Jeder vernünftige Mensch findet ihn besser, da er diplomatischer ist und die Interessen der Ukraine eher berücksichtigt.

00:02:51: Die

00:02:51: Frage der Bestätigung der Souveränität der Ukraine ist aber ziemlich kompliziert.

00:02:56: Innerhalb welcher Grenzen soll die bestätigt werden?

00:02:59: Das ist die Frage.

00:03:00: Russland wird von den Grenzen von nineteenhundertneunzig definitiv nicht zustimmen.

00:03:05: Soweit ich dem

00:03:30: Das bedeutet, dass die Krim nun endgültig bei Russland bleibt.

00:03:34: diese Nieren, wo er wird.

00:03:43: Offenbar ja, die Krim wurde einfach aus diesen Abkommen ausgeklammert.

00:03:47: Vielleicht wird es irgendwann diplomatisch Verhandlungen geben.

00:03:50: Zelensky hat kürzlich sehr deutlich seine Position zum Ausdruck gebracht.

00:03:54: Die Ukraine werde sich niemals mit dem Verlust ihrer Gebiete abfinden, sondern diese Frage auf demokratischen Wege durch diplomatische Verhandlungen lösen.

00:04:03: Das ist im Grunde genommen ein ziemlich großes Zugeständnis seitens der Ukraine.

00:04:07: Was den Donbass betrifft, so ist das natürlich eine große Frage, denn Russland besteht auf der Anektion aller eroberten Gebiete und darauf, dass sie in die russische Föderation aufgenommen werden.

00:04:18: Das ist in der russischen Verfassung verankert.

00:04:21: Dabei hat Russland bereits die Regionen Sapolische und Kharkiv erobert.

00:04:25: Die

00:04:26: Frage zum Donbass ist natürlich im Wesentlichen ein europäischer Vorschlag.

00:04:30: Im Gegensatz dazu schlagen die Amerikaner eine Feuerlinie zu ziehen.

00:04:34: Das ist zumindest meine Interpretation.

00:04:37: Das Feuer muss zum Zeitpunkt der Unterzeichnung dieses Abkommens eingestellt werden.

00:04:41: Der europäische Plan ist natürlich gerechter als der amerikanische.

00:04:45: Denn die Frage ist, wofür haben tausende Ukrainerinnen gekämpft und sind gestorben?

00:04:56: Wenn wir das so lesen, verstehen wir, dass es im Kontext der Souveränität der Ukraine steht.

00:05:01: Welche Gebiete sind damit gemeint?

00:05:03: Kann man es so interpretieren, dass der Donbass unter russischer Besetzung bleiben wird?

00:05:09: Wie man das ohne Waffen auf diplomatische Wege lösen soll?

00:05:14: ist dann schon eine Frage der weitere Entwicklung.

00:05:20: Ich

00:05:24: verstehe das so, dass diese Frage erst in Zukunft entschieden wird.

00:05:28: Die Ukraine wird selbstverständlich niemals die Eroberung ihrer Gebiete anerkennen und Russland wird wiederum niemals bereit sein, alles zurückzugeben.

00:05:36: Putin müsste dem heutigen Russland, dem Russland, in dem er die schlimmstmöglichen Vorstellungen entfesselt hat, nämlich die Idee, eines Großrusslands der Russischen Welt erklären, warum man sich zurückziehen sollte.

00:05:48: Schon ein teilweise Abrücken von seinen Positionen wäre für ihn eine Niederlage.

00:05:53: Gleichzeitig ist klar, dass die russische Propaganda jeden Ausgang versuchen wird, als eigenen Sieg darzustellen.

00:06:02: Wie Sie schon gesagt haben, steht das beispielsweise bereits teilweise in der russischen Verfassung?

00:06:14: Russland hat ukrainische Gebiete als eigene erklärt, die es heute nicht einmal kontrolliert.

00:06:19: Das ist eine Sackgasse.

00:06:21: Wie wollen sie das Problem lösen?

00:06:23: Die Verfassung in Russland ändern?

00:06:25: Aber für mich ist klar, dass man in einem diktatorischen Regime machen kann, was man will.

00:06:30: Ich komme aus Belarus und weiß sehr gut, wie man eine Verfassung ändern kann.

00:06:33: Aber Russland hat seine Besonderheiten.

00:06:36: Wie sollten den heutigen starken Chauvinismus und Imperialismus in Russland nicht außer Acht lassen?

00:06:41: Es wird äußerst schwierig sein, dieser maximal militarisierten Gesellschaft zu erklären, warum der Kreml das aufgeben soll, wofür wir gekämpft haben.

00:06:50: Denn auch in Russland sind es Tausende, die leiden.

00:06:53: Auch dort gibt es Tausende Tote und Verserte.

00:06:55: Nun stellt sich für Russland die äußerst schwierige Frage, seine Niederlage tatsächlich anzuerkennen und sich aus den besetzten Gebieten zurückzuzeigen.

00:07:09: Xenia, welche weitere Punkte gibt es in diesem Plan, die für die Ukraine oder für Russland nicht vorteilhaft sind?

00:07:29: Für die Ukraine ist die Frage der Entschädigung selbstverständlich.

00:07:32: Im Wesentlichen geht es dabei um Reparation und Kontributionen.

00:07:36: Denn es ist unklar, wer den Wiederaufbau der Ukraine finanzieren soll.

00:07:40: Es ist unklar, ob dies durch das einfrieren russische Vermögenswerte geschehen soll.

00:07:44: Es wird angegeben, dass russische Vermögenswerte eingefroren werden, bis Russland den der Ukraine zugefügten Schaden kompensiert.

00:07:52: Natürlich wird Russland endlos lange dagegen kämpfen, denn wer soll den Schaden berechnen?

00:07:57: Und dementsprechend wird Russland endlos lange zahlen, wenn überhaupt.

00:08:01: Ich gehe davon aus, dass Russland nichts bezahlen will.

00:08:04: Das ist meine Vermutung.

00:08:05: Und in dieser Hinsicht wird dies für Russland die größte Frage sein.

00:08:09: Sie haben Krieg geführt und Putin hat Garantien verlangt, dass die NATO nicht weiter nach Osten expandiert.

00:08:15: Das sehen wir hier nicht.

00:08:16: Und

00:08:16: Putin hat es verlangt.

00:08:18: Es wäre seltsam, wenn die NATO darauf eingegangen wäre.

00:08:21: Nun,

00:08:21: Putin fordert dies tatsächlich aus der Position des Siegers heraus, auch wenn er es nur erklärt.

00:08:27: Letzte Woche sagte er, Russland könne so lange Krieg führen, wie es wolle, obwohl wir alle wissen, dass das nicht stimmt.

00:08:33: Tatsächlich lässt die NATO der Ukraine die Türen offen.

00:08:36: Es gibt eine schöne, sehr diplomatsche Formulierung.

00:08:39: Wenn ein Konsens erzielt wird, kann die Ukraine der NATO beitreten.

00:08:44: Genau dagegen wird Russland immer sein.

00:08:46: Für die Ukraine bleiben die Türen zur EU offen.

00:08:48: Seien wir objektiv.

00:08:50: Zu Beginn des Krieges erklärte Putin die Ziele der Entnerzifizierung, Entmilitarisierung und so weiter.

00:08:56: Sehr viel.

00:08:57: Nun, keines dieser Ziele wurde bisher gemäß diesem Plan erreicht.

00:09:01: Das heißt, sie sind zwar mit diplomatischen Formulierungen verschlossen, aber die Ukraine hat weiterhin offene Türen zur EU.

00:09:08: Das ist

00:09:08: gut für die Ukraine, denn es ist eine Art Garantie oder zumindest die Möglichkeit, der EU in Zukunft beizutreten.

00:09:15: Das ist das Ziel der Ukraine, denn in ihrer Verfassung ist es bestreben verankert, der europäischen Union beizutreten.

00:09:22: Russland wird sich dem jedoch immer wieder setzen.

00:09:25: Interesse daran, die Ukraine in den gemeinsamen Zollraum einzubeziehen, den Russland mit Belarus hat und der mit Kasachstan derzeit noch sehr fraglich ist.

00:09:34: Denn dieser Zollraum entspricht faktisch den wirtschaftlichen Interessen Russlands in dieser Region.

00:09:52: Und noch ein Punkt, wenn davon die Rede ist, dass Garantien gegeben werden müssen, bedeutet, dass die NATO-Truppen in Polen stationiert werden.

00:10:02: Ist das eine Art Garantie für die Ukraine?

00:10:16: Nein, das ist ein Zugeständnis an Putin.

00:10:18: Denn für die Ukraine wäre es natürlich ideal, wenn NATO-Truppen auf ihrem Territorium stationiert werden.

00:10:24: Und übrigens sind die Sicherheitsgarantien für die Ukraine nicht klar definiert.

00:10:29: Denn Putin wird immer gegen die Präsenz jeglicher Friedenstruppen dort sein, außer sein eigenen.

00:10:34: Erinnern wir uns an Zentralasien.

00:10:36: Welche Truppen stehen in Tajikistan?

00:10:38: Dort stehen immer noch russische Truppen, obwohl sie schon seit dreißig Jahren dort stehen und niemand vorhat, sie von dort abzuziehen.

00:10:45: Und tatsächlich ist diese Frage nicht geklärt.

00:10:48: Es ist unklar, welche Garantien die Ukraine für die einfache Unterzeichnung des Dokuments durch Russland erhalten wird.

00:10:55: Wir werden die Ukraine nicht angreifen, aber Russland hat bereits ein solches Dokument unterzeichnet.

00:11:01: Wir alle erinnern uns an die Budapester Vereinbarungen von nineteenhundertneinzig.

00:11:06: Diese sahen vor, dass Russland weder das Territorium der Ukraine noch das Territorium von Belarus angreifen würde, aber jetzt sehen wir eine hybride faktische Besetzung Russlands und Belarus und versuche einer militärischen Besetzung Russlands und der Ukraine.

00:11:22: Daher gibt es hier zu viele Fragen.

00:11:24: Es gibt noch einen weiteren Punkt.

00:11:26: Ein kleiner, scheinbar sehr kleiner, aber für Russland unangenehmer Punkt ist die Rückkehr aller einschließlich der Kinder.

00:11:33: Denn die Ukrainer sind doch sehr tapfer.

00:11:35: Als sie die Frage der Ausfuhr ukrainischer Kinder aus den besetzten Gebieten aufgeworfen haben, hat Russland dies in jeder Hinsicht geleugnet.

00:11:43: Das ist ein Kriegsverbrechen.

00:11:44: Es ist im Grunde genommen eine Beraubung der Kinder ihrer nationalen Identität.

00:11:49: Und ich bezweifle sehr, dass Russland darauf eingehen wird.

00:11:52: Natürlich sind die humanitären Forderungen sehr lobenswert, aber Russland wird sie in jeder Hinsicht ablegen.

00:12:13: Oder ist es ihnen wichtiger, dass es zumindest keine Kämpfe mehr geben wird?

00:12:25: Meiner Meinung nach ist das ein Kompromiss, der beiden Seiten gerecht werden sollte.

00:12:29: Aber ich habe Bedenken.

00:12:30: Ich denke, dass Russland dies so lange wie möglich hinauszögern wird.

00:12:36: Da gibt es noch einen Punkt.

00:12:40: Sie sind belarussische Expertin und Journalistin und haben mir vorher gesagt, dass auch Belarus in den Friedensplan aufgenommen werden sollte.

00:12:50: Warum?

00:12:51: Ja,

00:12:53: ich verstehe das.

00:12:55: Naja, logischerweise müssten sie dort stehen, denn Belarus ist ein Aggressorland.

00:13:00: Und die Sanktionen wurden gleichermaßen gegen Russland und gegen Belarus verhängen.

00:13:04: Der Mechanismus zur Aufhebung der Sanktionen gegen Russland ist hier grundsätzlich angegeben.

00:13:09: Die Frage, Belarus kommt hier einfach nicht vor.

00:13:12: Im Grunde genommen wird Belarus also seiner Subjektivität beraubt.

00:13:16: Aber das Problem ist, dass die Europäer leider keinen Plan in Bezug auf Belarus haben.

00:13:23: Umgekehrt konnte man auch sagen, man sollte Russland und Belarus nicht als ein gemeinsames Ganzes behandeln.

00:13:30: Der Krieg ist schließlich ein russischer Krieg und kein Belarusischer.

00:13:34: Es macht vielleicht Sinn, beide Länder getrennt zu betrachten, auch wenn es zu meinen möglichen Sanktionen geht.

00:13:55: Aber das sind letztlich nur unsere Vermutungen.

00:13:58: Belarus wird seiner Subjektivität beraubt.

00:14:00: Das ist natürlich eine schmerzhafte Geschichte für alle Belarusen, denn die Bevölkerung unterstützt Lukaschenko nicht.

00:14:06: Leider hat die russische Propaganda einen sehr großen Einfluss in Belarus.

00:14:10: Und aktuell sieht es so aus, als würde Alexander Lukaschenko sich nicht sehnlicher wünschen.

00:14:16: Seit eineinhalb Jahren, seit Beginn des militärischen Konflikts und Krieges, versucht er sich als Akteur der internationalen Politik zu positionieren.

00:14:24: Er versucht sich als Friedensstifter zu präsentieren.

00:14:28: Tatsächlich ist Belarus in dieser Hinsicht derzeit jedoch nicht präsent.

00:14:31: Ich verstehe die Europäer, denn Lukaschenko wird von niemandem anerkannt.

00:14:36: De facto ist er ein nicht anerkanter Staatschef, der Jury erkennt ihn niemand an.

00:14:40: Also ist das Land derzeit als Akteur nicht präsent und das ist sehr schmerzhaft für ihn.

00:14:44: Ich

00:14:44: verstehe, dass der Europäer, der Lukashenke nicht beinhaltet.

00:14:48: Er ist nicht beinhaltet.

00:14:49: Er ist nur der Faktor des Staates.

00:14:51: Der Jury hat ihn nicht beinhaltet.

00:14:53: Aber der Land ist jetzt wie ein Subjekt.

00:14:55: Das ist für uns sehr

00:14:59: hilfreich.

00:15:00: Ich denke, dass es möglicherweise Auswirkungen auf Belarus sein wird.

00:15:06: Oder nicht.

00:15:07: Ob europäische oder amerikanische Pläne.

00:15:10: Oder was auch immer sein

00:15:13: wird.

00:15:15: Sie haben Einfluss.

00:15:16: Für die Belarusen ist es natürlich wichtig, dass der militärische Konflikt an der Grenze beendet wird.

00:15:22: Denn nichts hat einen größeren Einfluss als ein Krieg.

00:15:25: Denn je länger der Krieg dauert, desto größer wird die wirtschaftliche Abhängigkeit von Belarus gegenüber Russland.

00:15:32: Denn seit Beginn des Krieges ist die Wirtschaft von Belarus im Grunde genommen auf Kriegsfuß.

00:15:36: Und eine große Anzahl von Unternehmen unterstützt diesen Krieg.

00:15:40: Das ist ungerecht.

00:15:41: Auch das ist eine Form der Komplizenschaft im Krieg.

00:15:44: Aber im Großen und Ganzen bleibt die Frage, wie Lukaschenko aus dieser Situation herauskommen kann.

00:15:50: Zweifelos versucht er bereits heute, sein Liebenspiel zu spielen, nämlich auf zwei Stühlen zu sitzen.

00:15:55: Er versucht sich an den Westen zu verkaufen, aber niemand im Westen spricht mit ihm.

00:16:00: Ich meine damit Europa.

00:16:02: Sein einziger Erfolg, wie er glaubt, sind derzeit die Verhandlungen mit den Amerikanern.

00:16:08: Und natürlich versucht er, diese Frage seiner europäischen Legitimität zur Aufhebung der Sanktionen über die Amerikaner zu lösen.

00:16:15: Er glaubt, dass die Amerikaner so viel Druck auf Europa ausüben, dass die Europäer alle Sanktionen gegen ihn aufheben werden und dass er sich derzeit in einer sehr schwierigen diplomatischen Situation befindet.

00:16:27: Ob dieser Plan angenommen wird, ist eine große Frage, denn die Ukraine-Innen haben viele Fragen an Lukaschenko.

00:16:38: Vor ein paar Tagen habe ich gelesen, dass Lukashenko eine ukrainische politische Gefangene, eine Mutter von vier Kindern freigelassen hat, wie Belarus auf irgendeine Weise der Ukraine geholfen haben soll.

00:16:52: Er wurde verschiedene Formen der Spionastätigkeiten vorgeworfen, sie wurde verurteilt und nun in die Ukraine zurückgebracht.

00:17:00: Und jedes Mal, wenn wir lesen, dass Lukashenko einen politischen Gefangen freigelassen hat, lautet genau, dass die Schlagzeile.

00:17:09: Selbst im Belarusischen oder ukrainischen russischen Medien entsteht dadurch irgendwie der Eindruck, sieht ihr, Lukashenko lässt politische Gefangene

00:17:20: frei.

00:17:23: Es

00:17:23: ist ein Versuch, eine positive Stimmung zu erzeugen.

00:17:26: Lukaschenko begann mit diesen Freilassungen am dritten Juli.

00:17:31: eigentlich sogar schon etwas früher.

00:17:33: Was die UkrainerInnen betrifft, so wurde diese Information einfach nicht öffentlich gemacht.

00:17:37: Ich weiß das, weil ich selbst als ehemalige politische Gefangene in einer Frauenkolonie

00:17:42: war.

00:17:43: Die Vorgänge fanden direkt vor meinen Augen statt.

00:17:45: Die ersten beiden UkrainerInnen, denen Spionage vorgeworfen wurde, ließ er bereits im Juni, im Jahr für

00:17:52: Jahrzehnte.

00:17:53: Genau genommen begann er also schon damals mit seinem regelrechten Menschenhandel.

00:17:58: Lukashenko will damit sagen, ich lasse die Menschen frei, fangt bitte an.

00:18:02: mit mir zu reden.

00:18:03: Für

00:18:04: Lukaschenko und für die belarussischen Behörden ist das gängige Praxis.

00:18:08: Leider wird bei uns ständig mit Menschen gehandelt.

00:18:11: Nach jeder Präsidentschaftswahl gab es bei uns politische Gefangene.

00:18:14: Der größte Präsidentspaal war Jahrzehnte, als die Europäische Union Sanktionen verhängte.

00:18:20: Nach und nach gelang es den belarussischen Behörden, die Aufhebung der Sanktionen im Austausch für die Freilassung politischer Gefangene auszuhandeln.

00:18:28: Heute haben wir eine völlig andere Situation, denn die haben ein Ausmaß erreicht, das, wie ich befürchte, vielleicht nur in der Sowjetunion unter.

00:18:37: Stalin etwas geringer war.

00:18:39: Der einzige Vorteil ist, dass sie nicht erschossen werden.

00:18:42: Ja, danke dafür.

00:18:44: Was alles andere betrifft, so gab es diese Freilassungen, bei denen es im Jahr ist, dass es im Jahr ist, dass

00:18:51: es

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00:19:03: in den Jahren ist, dass es in den Jahren ist, dass es in den Jahren ist, dass es in den Jahren ist, dass es in den Jahren ist, dass es

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00:19:21: dass es in den Jahren ist, dass es in den Jahren ist, dass es in den Jahren ist, dass es in den Jahren ist, dass es in den Jahren ist, dass es in gesehen, darunter auf Bürger

00:19:28: anderer Staaten, die einfach an die Grenze zu Litauen gebracht wurden.

00:19:31: Und letzte Woche am zwanzigste November hat Lukaschenko zwei inhaftierte katholische Priester nach Intervention des Papstes freigelassen.

00:19:39: Die waren wegen Hochverrats angeklagt.

00:19:42: Ich verfolge die Belarusischen Nachrichten und habe in den letzten Tagen sehr oft gesehen, dass Lasst Wagen an der Grenze stellen.

00:19:49: Ich meine damit die Grenze zwischen Belarus und Europa.

00:19:53: Aktuell sind die polnische und litausche Grenze für Transportfahrzeuge offen.

00:19:58: Sie können mich korrigieren.

00:20:00: In den letzten Tagen standen die LKWs aber irgendwo an der litauschen Grenze.

00:20:05: Was ist los?

00:20:06: Möchtest du mir ja etwas damit erwarten?

00:20:08: Ja,

00:20:20: mit der Euro-Sоюz, weil

00:20:32: Belarus war die einzige Stadt, die keine antikavidsten Bereitschaft hat.

00:20:38: Und in der

00:20:39: nächsten

00:20:39: Zeit, nach den Protesten, wurde die Grenze nach und nach geschlossen.

00:20:42: Ich versuche zu erklären, was ich meine.

00:20:45: Der Hauptgrund für die Schließung der Grenze war natürlich die Migrationskrise vor einigen Jahren, als Lukaschenko das Abkommen mit der Europäischen Union kündigte.

00:20:55: Als Reaktion darauf meinte er, die Europäer sollten einen Teil der Grenze subventionieren.

00:21:00: Konkret sollten sie die Unterbringung illegaler Migrantinnen in Wunheim in Brez finanzieren.

00:21:05: Als Reaktion auf die Repression und beispiellosen Verhaftung im Land wurde all dies eingestellt und die diplomatischen Beziehungen nah und nach abgebrochen.

00:21:14: Lukashenko hat einfach gezeigt, was passieren würde.

00:21:17: Er schickt eine große Anzahl von Migrantinnen auf den Weg, um die europäische Grenze über Belarus anzugreifen.

00:21:24: Ich habe einige dieser Migrantinnen im Gefängnis kennengelernt.

00:21:27: Sie werden es nicht glauben, aber sie sind nicht so arm, wie es die belarussische Propaganda darstellt.

00:21:32: Ihr Ticket wurde ihnen im Irak, in Afghanistan und in anderen Ländern garantiert, von wo aus sie für Zehntausend Dollar an die europäische Grenze kamen.

00:21:40: Sie kauften ihre Reise nach Belarus mit der Garantie dass sie in Deutschland landen würden.

00:21:46: Später

00:21:46: sahen wir die groß angelegte Schließung der Grenze.

00:21:50: Bis vor Kurzem gab es zwei Grenzübergänge an der polnischen Grenze, zwei an der Litauchen und ein an der lättischen Grenze.

00:21:57: Und im letzten Monat hat Polen buchstäblich zwei der zahlreichen Grenzübergänge geschlossen, unter anderem wegen der Verhabtung polnischer Staatsbürgerin.

00:22:06: Polen versprache ihn erst wieder zu öffnen, wenn er freigelassen wird.

00:22:10: In diesem Monat haben wir einen absoluten Wahnsinn an der Grenze.

00:22:14: In seiner Rede, sagt Lukaschenko, wenn wir einen großen Deal abschließen, dann alles für alles.

00:22:20: Wenn wir uns nicht einigen können, dann wird es so sein, wie ich es will.

00:22:23: Plötzlich

00:22:24: flogen in Richtung Litauen Sonden und Ballons mit geschmubelten Zigaretten in Richtung des Flughafens Vilnius.

00:22:30: Daraufhin schlossen die Litauer die Grenze.

00:22:33: Soweit wir als Belarusische Expertengemeinschaft vermuten, war dies eine Reaktion.

00:22:38: Nun, der Deal verlief natürlich nicht so, wie er es sich gewünscht hat.

00:22:42: Lukaschenko kann nicht an uns reagieren, als ich zu rechnen.

00:22:47: Natürlich, die Sitzung ging nicht so, nicht so, wie er wollte.

00:22:50: Lukaschenko nicht reagieren kann, andersherum wie zu verabschieden.

00:22:56: Damit wir richtig verstehen, diese Lastwagen stehen heute in Belarus und wollen nach Litauen weiterfahren, es handelt sich also um Litauschen-Lastwagen.

00:23:11: Nun, das bedeutet, dass die Grenze nur dem Handel dient.

00:23:14: Wir sollten uns darüber im Klar sein, dass sie nicht für Autos oder nicht für Menschen gedacht ist, richtig?

00:23:21: Es geht nur um Handel, um litauischen Lastwagen.

00:23:25: Und warum sind sie überhaupt in Belarus?

00:23:35: Belarus ist ein Logistikzentrum zwischen Ost und West.

00:23:38: Die Sanktionen betrafen hauptsächlich die Grenzübergänge für Personen.

00:23:42: Das Interessanteste daran ist, dass der Eisenbahnverkehr über dieselben polnischen Grenzübergänge nicht unterbrochen wurde, da es sich dabei um chinesische

00:23:50: Ursprungsporte

00:23:51: und Importe

00:23:52: handelt.

00:23:53: Er wurde diesen Herbst für einige Tage geschlossen, als Polen als Reaktion auf Provokationen seitens Belarus die Grenze sperrte.

00:24:01: Anschließend sahen wir den Besuch einer hochrangigen chinesischen und dann in Minsk.

00:24:06: Offensichtlich haben sie sich auf etwas geeinigt, denn nach einigen Tagen wurden die Eisenbahnübergänge wieder geöffnet.

00:24:13: Für Lukaschenko ist es schließlich egal, ob Bürger ein oder ausreisen.

00:24:17: Und jetzt gibt es ein Problem an der Grenze mit Litauen.

00:24:21: Lukaschenko hat litausche Lasträgen als Geiseln genommen und sie auf ein Parkplatz getrieben.

00:24:25: Und nicht nur das, er hat auch noch eine Gebühr für diesen Parkplatz eingeführt.

00:24:30: Die Litauen haben die Grenze vorzeitig geöffnet, obwohl sie zuvor... versprochen hatten, sie nicht vor dem dreißigsten November zu öffnen.

00:24:37: Nun haben die Litauin die Grenze geöffnet, doch die litauischen Lastwägen stehen weiterhin auf dem Parkplatz.

00:24:54: Er lässt sie einfach nicht raus.

00:24:55: Offensichtlich fordert Minsk zusätzliche diplomatische Verhandlungen mit Litauen.

00:25:00: Das geht aus der zuletzt veröffentlichten offiziellen Stellungnahme hervor.

00:25:05: Was sind Verhandlungen?

00:25:06: Es gibt keine offiziellen Verhandlungen auf hoher Ebene mehr.

00:25:10: Denn niemand erkennt Lukaschenko an.

00:25:12: Und jetzt verlangen sie im Grunde genommen offensichtlich eine Zahlung für das Abstellen dieser LKWs.

00:25:17: Der Aufenthalt auf dem Territorium von Belarus ist aufgrund der Sanktion unmöglich, da Transaktionen zwischen literauschen Banken und bälarussischen staatlichen Strukturen verboten sind.

00:25:28: Und grundsätzlich ist es sogar zwischen einzelnen Personen unmöglich, heute Geld von Littern nach Belarus zu überweisen.

00:25:35: Es ist einfach in keiner Weise möglich, weil alles geschlossen ist, alles unter Sanktionen steht.

00:25:40: Und nicht nur das.

00:25:41: Sie verlangen sogar, dass Verhandlungen direkt mit den Liter in den Aufgenommen werden.

00:25:46: Nun, dass es bereits eine offizielle Anerkennung.

00:25:54: Danke, Xenia.

00:25:55: Unser Podcast erscheint am letzten Tag im November und ich stelle meine Gäste immer die gleiche Frage.

00:26:01: Was steht bei Ihnen im Dezember an?

00:26:04: Weihnachten und alles, was dazu gehört.

00:26:07: Rückt Janäher, vielleicht laufen die Vorbereitungen bereits.

00:26:11: Was haben Sie für Dezember geplant?

00:26:16: Ich habe viel zu tun.

00:26:17: Zum einen sind da die Vorbereitungen für Weihnachten, zum anderen habe ich viel Arbeit.

00:26:21: In unseren belarussischen Communities finden derzeit zahlreiche Konferenzen statt.

00:26:26: Die sich täglich änderte Situation erfordert es tatsächlich, dass man ständig auf dem Laufenden bleibt und sich ununterbrochen mit der Analyse der aktuellen Ereignisse beschäftigt.

00:26:36: Deshalb habe ich so viel zu

00:26:37: tun.

00:26:37: Das

00:26:38: passiert bald schon.

00:26:39: Vielen Dank, Senior.

00:26:42: Ich danke Ihnen.

00:26:49: Mein Gast war Xenia Luzkina, Belarusische Historiker und Journalistin.

00:26:55: Unsere nächste Folge erblickt am einund dreißigte Dezember das Licht genau dann, wenn das alte Jahr seinen letzten Atemzug tut und das neue bereits ans Fenster kloppt.

00:27:06: So viel will ich nicht noch verraten, es wird ein besonderer Festtagfolge sein.

00:27:11: Wir öffnen unsere Fenster weit nach Russland, nach Belarus und hinaus in ein neues Jahr.

00:27:18: dass uns mit neuen Ideen der Tatspantastiftung und mit vielen lebendigen Stimmen aus Osteuropa empfängt.

00:27:25: Wiedersehen und tschüss!

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