EU-Migration: Folgen der Migrationsabkommen
Shownotes
Der Podcast ist auf Englisch, eine deutsche Übersetzung finden Sie auf taz.de/stiftung/podcasts
Das erste Migrationsabkommen hat die EU 2016 mit der Türkei abgeschlossen, um zu verhindern, dass Menschen von dort nach Europa kommen, um hier Asyl zu beantragen. Im Juli 2023 reisten EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte und Italiens ultrarechte Ministerpräsidentin Giorgia Meloni nach Tunis, um ein ähnliches Abkommen mit Tunesien auf den Weg zu bringen. 105 Millionen Euro für die Grenz- und Küstensicherung sollen seither bereits nach Tunis überwiesen worden sein.
Im März 2024 folgte ein umstrittenes Migrationsabkommen mit Ägypten. Das plötzliche Tempo hängt mit der nahenden EU-Wahl Anfang Juni zusammen. Überschattet werden diese Abkommen vom Krieg in Gaza. Er sorgt in Tunesien für Unmut und schlechte Stimmung gegenüber der EU. Der Libanon ist direkt davon betroffen: seit Oktober wurden bei andauernden Scharmützeln an der Grenze zu Israel mindestens 331 Libanesen getötet, darunter 57 Zivilisten, auch Frauen und Kinder.
Wie wirkt sich das auf das Migrationsgeschehen und die politische Lage in der Region aus? Darüber diskutieren die Journalistin Ghadir Hamadi und der taz-Korrespondent Mirco Keilberth. Ghadir Hamadi ist Journalistin bei L’Orient Today in Beirut und berichtet über Migration und den Krieg in Gaza. Mirco Keilberth arbeitet in Tunis und ist langjähriger Experte für Migration in Libyen und Tunesien. Daniel Bax, Migrations- und Nahostexperte und derzeit Themenchef der taz, moderiert das Gespräch.
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